125 Jahre Edelweiss
07. Juni 2005
Bunter Reigen zum runden Jubiläum
Der Gesangverein Edelweiß Stetten feierte zwei Tage lang mit vielen Gästen sein 125-jähriges Bestehen
Von Gabi Muth
Sie beeindruckten beim Festabend: Die Männerchöre aus Stetten und Tegernfelden. „Es ist ein sehr seltenes Ereignis, wenn man das 125-jährige Bestehen eines Vereins feiern kann“, betonte Schwaigerns Bürgermeister Johannes Hauser beim Festabend. Vieles habe sich im Laufe der Jahre in der Gesellschaft und in den Familien verändert. Doch in Stetten seien immer „die richtigen Leute zum richtigen Zeitpunkt in die Führungsposition des Vereins gewählt“ worden.
Der Vorsitzende des Jubiläumsvereins, Fritz Bechtel, bedankte sich vor allem bei der Dorfgemeinschaft. Der Festabend, den die ansässigen Vereine zusammen mit dem Geburtstagskind gestalteten und durch den Petra Kümmerle und Ilonka Plötz-Sailer führten, zeige, dass der örtliche Zusammenhalt in Ordnung sei.
Aus gesundheitlichen Gründen konnte der Präsident des Zabergäu-Sängerbundes, Wolfgang Günther, nicht anwesend sein. So überbrachte Ehrenpräsident Rolf Müller Grußworte. Vor allem das Engagement für die Jugend, so Müller, sei im Gesangverein Edelweiß beispielhaft. „Machen Sie weiter wie bisher, dann ist mir um den Gesangverein Stetten nicht bange.“
Dann endlich waren die kleinen „Grünschnäbel“, der Stettener Kinderchor um Karl-Heinz Häberlein, an der Reihe. Die Jungen und Mädchen begeisterten vor allem mit dem Rap-Huhn.
Tiefe Bassstimmen, kräftige Tenöre: Der Männerchor zeigte sich unter der Leitung von Werner Schilling von seiner besten Seite. „Das Gewitter“ hieß das Gedicht, das die Klasse 4 b der Grundschule unter Leitung von Rektor Rudi Häbich auf Orff’schen Instrumenten vortrug.
Lustig anzuschauen waren beim Festzug die Zwerge vom evangelischen Kindergarten. Eric Clapton komponierte den Song, der gemischte Chor „Querbeet“ setzte ihn unter der Regie von Karl-Heinz Häberlein gekonnt um: „Tears in heaven“ sorgte für Gänsehaut im Publikum. Kurz darauf flogen nach dem Song „Lollipop“ süße Lutscher in die Reihen der Zuhörer. Die Lacher auf ihrer Seite hatten bei ihrem Sketch Ellen Kümmerle und Inge Murrweiß von den Sportschützen, der Posaunenchor wiederum gefiel mit kirchlichen Weisen. Und der tänzerische Hüftschwung der Stettener Floriansjünger begeisterte das Publikum so sehr, dass es eine Zugabe forderte.
Als „Kelterratschen“ plauderten Ursula Kölle und Waltraud Spitzenberger aus dem Nähkästchen des Fördervereins für die Alte Kelter. Schließlich gab’s noch Aerobic vom Turn- und Sportverein und eine besondere gesangliche Einlage: Der befreundete Männerchor aus Tegernfelden in der Schweiz sang gemeinsam mit den Stettener Männern und füllte die Halle mit prächtigem Stimmvolumen. Kathrin Sohn wirkte als Solistin mit.
Harmonische Weisen gab es auch tags darauf beim Leintal-Chorfest. Neben dem Verein aus Neckargartach wirkten hier Sängerinnen und Sänger aus Frankenbach, Massenbachhausen, Massenbach, Leingarten, Großgartach, Schwaigern und Stetten mit. Die Chöre, so der Vorsitzende der Leintal-Sängervereinigung, Heinz Kunert, wollten „nicht die Welt, sondern das Herz bewegen“. Das ist ihnen gelungen.
Ein weiterer Höhepunkt war schließlich der Festumzug, an dem sich zahlreiche Gruppen beteiligten. Mit bunt geschmückten Kutschen, Wagen oder zu Fuß zogen sie durch die Stettener Straßen. Männer, Frauen und Kinder aus Vereinen, dem Kindergarten und der Grundschule jubelten den vielen Zaungästen an den Straßenrändern zu. Zum Abschluss des großen Geburtstagsfestes gab es beim Freundschaftssingen dann noch einmal Chorgesang pur in Hülle und Fülle.
Sie beeindruckten beim Festabend: Die Männerchöre aus Stetten und Tegernfelden. Unten: Lustig anzuschauen waren beim Festzug die Zwerge vom evangelischen Kindergarten. (Fotos: Gabi Muth)
Quelle: Heilbronner Stimme vom 07.06.2005